Zukünftige Zukunft
Das Wollen von morgen kann man nicht wollen! Welche Zukunft morgen attraktiv erscheint, welche Bedürfnisse, welche Optionen, welche Pläne relevant werden, kann nicht vorherbestimmt oder auch nur geplant werden. Das ist mit der Verschränkung zukünftige Zukunft gemeint.
Auch dieser Zeitmodus ist für Veränderungsprozesse höchst relevant, da sich sowohl Menschen als auch soziale Systeme durchaus aus Identitätssicherungsgründen festlegen, was sie wollen wollen und was nicht. „Das ist nun mal nichts für mich!“. „So haben wir das noch nie gemacht und wir werden das auch nie akzeptieren können!“. Auf diese Weise wird aus der Gegenwart heraus versucht, das Aufkommen von Impulsen, Bedürfnissen, Wünschen und Plänen schon im Ansatz zu ersticken. Das sichert dann zwar das Kompetenz- und Sicherheitsbedürfnis, erschwert aber die Anpassungsfähigkeit und lässt so die Vergangenheit die Zukunft dominieren. Das ist oft ein Überlebensnachteil oder zumindest eine Anpassungsstörung.
Offen zu sein, bislang Unvorstellbares plötzlich zu wollen, ist eine Kompetenz auf die zeitlich verfasste Systeme letztlich nicht so leicht verzichten können (und es trotzdem oft tun). Für die Frage “ Wie kommt Neues in die Welt?“ (= Emergenz) ist die künftige Zukunft von hoher Relevanz. Daher sollten Manager wie Berater davon etwas verstehen.