Unterbrechen von Unterbrechungen
Jeder Berater kennt das: Der Klient erzählt eine Situation aus seinem Alltag und ihm kommen dabei die Tränen oder er ballt die Fäuste. Kaum dass ihm das auffällt oder er darauf angesprochen wird, unterbricht er sein inneres Erleben, indem er sich ablenkt, das Reden aufhört oder anfängt oder die Atmung einschränkt. Die einfachste Intervention an dieser Stelle heißt: „Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei den Tränen in Ihren Augen und erzählen Sie weiter!“. Das heißt die Intervention versucht die Unterbrechung der Selbstwahrnehmung des Klienten zu unterbrechen. Sofern er einen inneren Spielraum der Umentscheidung hat, kann er der Aufforderung nachkommen und die Folgen erforschen. Es ist offensichtlich, dass dies einen psychischen Leitprozess verändert. Und es ist offensichtlich, dass der Klient sich auf derartiges nur einlassen wird, sofern er dem Berater vertraut und dieser kontaktvoll präsent ist.