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Unplausibel halten

Funktional ist die Entscheidung etwas plausibel zu machen immer dann, wenn ich mir auf diese Weise Informationen verschaffe, die mir in Bezug auf andere (Leit-)Entscheidungen eine bessere Grundlage zur Verfügung stellen. Ob ich etwas mir selbst oder der Umwelt zurechne, wie ich meine Bedürfnisregulation gestalte, ob ich etwas bejahen oder verneinen will, ob ich etwas tun kann oder nicht, ob ich etwas genauer spüren will oder nicht. Wer sich selbst nicht plausibel versteht, droht sich abzuwerten („Da ist mir dummerweise der Gaul durchgegangen!“) statt die eigene Aktion zu bejahen. Man droht etwas als unbeeinflussbar („So bin ich halt!“) anzusehen, was veränderbar ist, man droht Bedürfnisse zu hemmen („Das führt nur ins Unglück!“), wo Spielräume des Glücks zu entdecken wären u.v.a.m.. Darum kann man es als Zeichen von Beratungsbedarf ansehen, wenn man unter etwas leidet, was man sich selbst nicht erschließen kann. Wenn man sich oder den Vorgang verstanden hat, ist es wahrscheinlich, dass auch neue und andere Möglichkeiten des Umgangs damit zu Tage treten. Das Nicht-Verstehen seiner selbst ist riskant, wenn man die Chance auf Verstehen hat.



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