Teamnutzen bei „Nicht-Wissen“
Bei welchen Entscheidungssituationen können Teams einen besonderen Nutzen für Organisationen stiften? Es lassen sich entscheidungstheoretisch fünf besonders wichtige Problemstellungen ableiten. Hier eine der fünf:
Es gibt Entscheidungen, die sich dadurch auszeichnen, dass nicht klar ist,
- welches Wissen notwendig ist, um eine Grundlage zu haben,
- wer dieses Wissen hat,
- wo dieses Wissen in der Organisation oder im Außen auffindbar ist und
- wie man dieses Wissen für die Entscheidung passend aufbereiten kann.
In solchen Lagen eignen sich Teams für die Entscheidungsfindung deshalb besser als andere Formate, weil
- es bei entsprechend gestalteten Interaktionsmustern gemeinschaftlich leichter ist, sich Nicht-Wissen einzugestehen und es auszuhalten, statt sich in Scheinsicherheiten oder Lähmung zu flüchten,
- die Vielfalt der Bezüge von Teammitgliedern die Suchbewegungen ins Neue und Unbekannte beschleunigt,
- die Achtsamkeit für schwache Signale in Teams besonders gut kultiviert werden kann,
- vorschnelle Schlüsse und Zufriedenheiten durch Argumentation und Gegenargumentation in Teams erschwert werden und
- es ein gemeinsames „Gedächtnis“ gibt für – vorschnell – verworfene Alternativen, sofern die gewählte Richtung sich als nicht passend herausstellt. So kann die Vergangenheit in einer zukünftigen Gegenwart leichter remobilisiert werden.