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Teamentwicklungstechniken

Teamentwicklungstechniken können sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen. Eine hilfreiche Funktion ist allen Techniken bei Teamentwicklungsmaßnahmen gemeinsam und eine andere ist immer problematisch.

Hilfreiche Techniken dienen der Funktion, dass ein Prozess oder eine Struktur prägnant wird. Prägnant wird in einem Team ein Phänomen dann, wenn alle zur gleichen Zeit etwas wichtig im Hinblick auf die Aufgabe finden und es gemeinschaftlich beschreiben können. Prägnanz in einem sozialen System braucht also Kommunikation, Wahrnehmung, emotionale und kognitive Relevanz, temporale Synchronisation und einen Fokus auf ein Ziel. Wenn man sich daran orientiert, lassen sich alle Techniken, Tools und Vorgehensweisen bei Teamberatungen verorten und im Hinblick auf ihren Zweck bestimmen.

Problematisch sind auf der anderen Seite alle Techniken dann, wenn sie dazu dienen, ein Team „irgendwohin zu bringen“. Dies ist deshalb problematisch, weil dann ein – theoretisch und praktisch – nicht haltbares normiertes Verständnis eines angeblich „richtigen“ oder „leistungsfähigen“ Teamzustands vorliegt. Beispielhafte Aussagen sind:

  • „So erzeugen Sie Begeisterung im Team!“ (= Begeisterung ist per se gut!),
  • „Gelingende Teamkommunikation durch aktives Zuhören!“ (= Zuhören ist grundsätzlich richtig!),
  • „Vertrauensbildung im Klettergarten!“ (= Vertrauen ist besser als Mißtrauen!).

Jeder (!) Zustand eines Teams kann aber funktional und dysfunktional sein. Daher ist ein normativer und damit manipulativer Einsatz von Techniken  – und das können durchaus welche sein, die auch funktional eingesetzt werden können – abzulehnen, es sei denn, das Team selbst (!) hat hier reflektiert, einen Lernbedarf erkannt, möchte deshalb ein bestimmtes Vorgehen vorgeschlagen bekommen und dann damit eine Erfahrung machen, die ausgewertet werden kann.