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Systeme und Störungen

Systeme müssen imstande sein, Ereignisse zu verarbeiten, die sie als Störung, Irritation, Enttäuschung oder Überraschung erleben. Störungen sind also immer etwas, was das jeweilige System als solche verarbeitet. Solche störenden Ereignisse können der äußeren Umwelt wie auch der inneren Umwelt zugerechnet werden.

Wie bearbeiten Systeme ihre Störungen? Wie kommen Systeme damit klar, Strukturen auszubilden (= Erwartungen an sich selbst und die Umwelt zu haben) und gleichzeitig zu wissen, dass sich die Umwelt ständig ändert und sie sich selbst dies auch (müssen)? Erwartungen – das kann man wissen – können enttäuscht werden. Und auf passende Weise mit Enttäuschungen umzugehen, ist kein Automatismus. Nicht zuletzt dafür braucht es Beratung.

Systeme lösen dieses „Die-Welt-ist-nicht-durchgängig-so-wie-es-den-Wünschen-entspricht“-Problem durch das, was man gemeinhin Lernen nennt. Lernbedarf entsteht aus enttäuschten Erwartungen. Schon Kleinkinder machen das: „Wenn es so herum nicht hinein geht, dann vielleicht anders herum! Und wenn es gar nicht geht, dann spiel ich was anderes…!“ Systeme prüfen also ihren Realitätsbezug daran, ob sie ihre  Erwartungen aufrechterhalten können (= Anpassung der Umwelt an sich) oder sie sich selbst verändern wollen oder müssen (= eigene Anpassung an die Umwelt).