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Somatische Marker

Der Begriff des somatischen Markers stammt von dem Neurowissenschaftler António Damasio. Er sagt, dass alle Erfahrungen, die ein Mensch in Laufe seines Lebens macht, in einem emotionalen Erfahrungsgedächtnis gespeichert sind. Jede dieser Erfahrungen wird mit einer einfachen Bewertung „positiv, anstreben“ oder „negativ, vermeiden“ versehen und gespeichert. Dieses Erfahrungsgedächtnis teilt sich besonders über körperliches Erleben mit, die sogenannten somatischen Marker. Dieses körperliche Signal (von griechisch soma „Körper“) tritt sehr unmittelbar mit der binären Botschaft „Hin!“ oder „Weg!“ auf. In Beratungen ist es der erste Schritt, diese Signale wahrzunehmen. Der zweite Schritt besteht dann im Reflektieren: Woher kommt diese Reaktion? Es ist wichtig zu erkennen, ob diese unmittelbaren Reaktionen von schlimmen oder gar traumatischen Erlebnissen geprägt und daher fehlleitend sind. Ähnlich wie die Ratio (siehe Trübungen) können eben auch die emotionalen und körperlichen Signale in ihrem Orientierungswert dysfunktional sein, weil sie nicht öffnen für die Gegenwart, sondern einschließen in der Vergangenheit. Wenn dem so ist, kann die enorm hilfreiche Funktion dieser Form der Selbstwahrnehmung für kluge Entscheidungen und die Orientierung, was einem gut tut, nicht mehr genutzt werden. Auch deshalb ist Beratung für jeden Menschen – unabhängig von akuten Problemen – so hilfreich, wenn sie imstande ist, auch mit körperlichen und emotionalen Zuständen zu arbeiten.



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