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Riskante Freiheit

Leben gefährdet die Gesundheit – dieser Spruch bringt in aller Kürze auf den Punkt, was für (Wirtschafts-)Organisationen, Unternehmer und Manager so wichtig ist: Es gibt keine Handlungen, die keine Schäden verursachen (könnten) oder Nachteile beinhalten (könnten). Der Gebrauch von Freiheit (= Treffen von Entscheidungen) birgt immer auch Gefahren für andere oder einen selbst. Freiheit ist riskant. Niemand kann alles richtig machen oder ausschließlich in Feldern handeln, in denen er in das Leben anderer nicht (ungünstig) eingreift. Oder wie schon der Evangelist weiß: Auch der Gerechte fällt 7 mal am Tag. (Es versteht sich von selbst, dass der Gedankengang keine Legitimation für bewusst schadenstiftende Aktivitäten sein soll und kann).

Angesichts dessen ist der Aufwand, den viele Menschen und soziale Systeme treiben, um alles (ganz) richtig zu machen und das „Gute“ zu erkennen und umzusetzen, erstaunlich. Organisationen sind – wie alle sozialen Systeme – darauf angewiesen, dass ihre Mitglieder wissen, dass es keine heile Welt geben kann bzw. organisationales Handeln immer Gewinner und Verlierer erzeugt. Sind hier andere Erwartungen im Spiel oder werden sie erzeugt, sind Enttäuschungen vorprogrammiert und es wird schwierig für nicht konsensfähige Entscheidungen Zustimmung zu bekommen. Die Fähigkeit von Entscheidern kompetent mit zwangsläufigen Schuldgefühlen umzugehen, ist deshalb besonders wichtig.