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Resonanz (systemtheoretisch)

Resonanz ist in der Systemtheorie (die für die metatheoretischen Überlegungen zu Veränderung ein fester Bezugpunkt ist) ein Schlüsselbegriff. Er umfasst die Überlegungen, wie Systeme sich aufgrund ihrer inneren Prozesse sensibel oder unempfindlich für Umweltreize machen. Wodurch ein System sich irritieren lässt, also mit Resonanz antwortet, ist höchst unterschiedlich:

Psychische Systeme reagieren auf Wahrnehmung und Kommunikation. Soziale Systeme auf spezielle Kommunikationsangebote. Das Wirtschaftsystem ist sensibel für Zahlungsvorgänge, aber nicht für Krankheiten. Auf Krankheiten reagiert das Gesundheitssystem, auf Wahrheitsanspruch die Wissenschaft. Im Hinblick auf Veränderung ist damit die Berücksichtigung der Resonanzbereitschaft des Systems, auf das Einfluss ausgeübt werden soll, eine der wichtigsten Analysenotwendigkeiten. Denn: Je geringer die Resonanzfähigkeit, desto unflexibler ist das System und desto weniger Antwortfähigkeit auf die Umwelt hat es. Resonieren können alle Systeme, also Personen, Teams, Organisationen und Funktionssysteme.

Resonanz gibt aber auch – einmal mehr – den Hinweis darauf, dass man von außen (also als Berater oder Manager) die Auswirkungen seiner Interventionen (=Irritationen) im System (Klient, Organisation, Team etc.) nie kontrollieren oder auch nur vorhersehen kann. Was das System mit der Irritation macht, entscheidet nach Massgabe seiner Resonanz das System.



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