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Regulationskompetenz „Unentschieden“

Wer auf Sich-Durchsetzen festgelegt ist, wird viele ungünstige Konflikt in seinem Leben haben. Er wird unnötige Niederlagen erleiden, unsinnige Kämpfe führen, sinnlose Siege erringen, hohe Kosten der Siege einfahren, viele Feinde gewinnen und sehr viel Zeit in Konflikten verbringen. Die Alternative? Man interessiert sich für die Wonnen, wenn man es nicht-entschieden halten kann, wer im Zieleinlauf des Konflikts die Nase vorn haben soll. Wonnen? Welche?

Kampf ist anstrengend und wer kämpfen muss(!) ist ein Leben lang angespannt und verkrampft. Das mindert den Lebensgenuss – also die Wonnen – enorm. Das ist den Betroffenen oft nicht bewusst, da sie zunächst ja an der Durchsetzung Freude finden (können). Unstreitig – Sieger sein kann auch Freude machen. Sieger sein müssen dagegen ist eine der fatalsten Formen der Selbstgeiselung.

Um in Konflikten die Freiheit zu haben, das Un-entschiedene zu wählen, braucht ein Selbstbewusstsein, das unabhängig ist, vom Vergleich mit anderen, vom Erreichen selbstgesteckter Ziele und von perfekten Ergebnissen. Wer das nicht hat, gibt in Konflikten entweder gleich auf oder er kämpft auf Gedeih und Verderb. Ein solches Selbstbewusstsein erkennt man bei sich daran,

  • dass das eigene Wohlbefinden auch bei Verlieren, Scheitern, Verlust oder Versagen intakt bleibt,
  • dass man sich am Erfolg anderer neidlos erfreuen kann,
  • dass man das Verlieren anderer nicht triumphierend auskostet und
  • dass man bei Beschämungen durch andere, wenn diese sich durchgesetzt haben, sich entschieden und entschlossen dagegen verwahrt.