Regulationskompetenz „Einfältig“
Menschen, die an Konflikten beteiligt sind, finden sich in einem Prozess wieder, der auf Einigkeit hinausläuft. Wenn zwei etwas Unterschiedliches wollen und einer den anderen tot schießt, dann ist hinterher Einigkeit, dass es so läuft wie es der Schießende will. Nun sind wir nicht mehr im „Wilden Westen“, aber das Prinzip bleibt: In Konflikten gilt es Position zu beziehen und diese (und sich) angreibar zu machen.
Um eine Position zu vertreten, braucht es Fähigkeiten (heute meist nicht mehr Schusswaffengebrauch):
- Man braucht intellektuelle Klarheit und Argumentationskraft. Wer recht hat, bekommt nicht automatisch recht, sondern er muss seine Position vertreten können: Rhetorisch, kenntnisreich und erfahrungsgesättigt. Das fällt niemand automatisch zu. Das braucht Bildung. Und wer die nicht hat, ist gefährdet die fehlenden Argumente mit Lautstärke oder Verzicht auf den Konflikt zu beantworten.
- Man braucht aber auch Beziehungskompetenz. Wer emotional und kontaktvoll, sympathisch und gewinnend „rüberkommt“ hat in der Akzeptanz seiner Argumente Vorteile. Auch diese Kompetenz will erworben sein und muss geschult werden. Andernfalls droht man in Konflikten im Sog der Auseinandersetzung sich von seiner schlechtesten Seite zu zeigen. Das führt meist schnell zu Eskalationsschritten.