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Oszillation an der Teamgrenze

Die Leitunterscheidung Inkludieren/Exkludieren in Bezug auf die Teamgrenze ist Ausdruck einer Paradoxie. Deren Bearbeitung führt – wie bei allen Paradoxien – zu oszillierenden Effekten.

Ein Aspekt von Inklusion ist ein Minimum an Vertrauen in jedes Teammitglied. Der Verlust jeglichen Vertrauens entspricht – implizit und dann meist auch explizit – dem Verlust der Zugehörigkeit zum Team. Vertrauen ist nun die Einheit von Vertrauen/Misstrauen. Was heißt das? Um Vertrauen auszubilden, muss man es testen können. Zu Beginn einer Mitgliedschaft mehr, dann meist weniger, aber nie gar nicht – sonst wäre Vertrauen blind und damit kein Vertrauen mehr. Testen kann die Form von Reviews, Kontrollprozessen, Querchecks, Gesprächen mit Dritten (z.B. Kunden) etc. annehmen, aber auch gezieltes Nachfragen oder Überprüfen von Aussagen sein.

Durch die Tests wird zwangsläufig – milde oder kräftig – Misstrauen stimuliert. Wird das wahrgenommen, führt dies in der Regel zum Verzicht oder zur Abschwächung von Tests. Dies führt wieder zur stärkeren Ausbildung und Inanspruchnahme von Vertrauen. Wird dieses zu „blind“, entstehen neuerlich Aktivitäten zum Vertrauenstest.

Die oszillierende Reihe schaut demnach so aus: Vertrauen >> Test von Vertrauen >> vermehrte Misstrauensanlässe >> Misstrauen >> Reduktion von Tests >>
Vertrauensbildung >>

Solche Oszillationen zwischen den Entscheidungspolen werden häufig beklagt, weil sie so interpretiert werden, dass man nicht weiß, wo es lang geht oder was nun richtig ist. In dieser Theorie wird dieses Phänomen allerdings als Entfaltung einer Paradoxie in der Zeit angesehen – und ist deshalb untilgbar ein Aspekt von Teamdynamiken.