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Kontakt und Selbstwahrnehmung

Merkmal eines prägnanten Erlebens ist immer, dass es im Kontakt stattfinden kann. Kontakt ist aufeinander bezogene Bewusstheit. Im Kontakt mit anderen Menschen lernen wir, was sich lohnt und was gefährlich ist, von sich zu zeigen, und damit auf andere zuzugehen. Deshalb ist Selbststeuerung auch immer Ergebnis der frühen Beziehungserfahrungen, auch wenn diese Kausalität einem nicht bewusst sein muss. Aktiviert die Psyche nun ein bislang aus der Selbstwahrnehmung ausgeschlossenes Bedürfnis oder auch nur einen bestimmten Selbstausdruck, dann ist es häufig so, dass dies gut geht, solange der Klient das „für sich alleine“ tut, also ohne bewussten Blickkontakt oder Ansprache. Erst in der direkten und bewussten Bezogenheit mit dem Berater werden die damit verknüpften Ängste aktiviert und bearbeitbar. Neues Erleben ohne direkten Kontakt zu provozieren, ist insofern nur die halbe Miete und potentiell sogar schädlich, da das Neue im Alltag bei ungünstigen Reaktionen der Umwelt zusammenfallen kann („Habe ich es doch gewusst!“). Beratungsformen, die glauben, ohne echten Kontakt zwischen Klient und Berater/Coach/Therapeut etc. auskommen zu können, sind aus Sicht dieser Metatheorie daher unvollständig und somit weniger veränderungswirksam.



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