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Integration der Systemarten

Die Definiton von Integration, die wir für diese metatheoretischen Überlegungen zu Veränderung nutzen, stammt von N. Luhmann: „Integration ist die wechselseitige Einschränkung von Freiheitsgraden von Systemen“.

Diese Definition erlaubt es zu untersuchen, wie die Organisationdynamik der Psychodynamik Möglichkeiten (etwa Karriere) und Begrenzungen (etwa Beachtung der Mitgliedschaftsbedingungen) zur Verfügung stellt. Umgekehrt muss die Psychodynamik der Organisationsdynamik etwa über die Lieferung verlässlicher Arbeitsergebnisse (=Möglichkeit) unter der Bedingung, dass diese bezahlt werden (=Begrenzung), Koppelungsanreize liefern.

Gleiches gilt für die Kombinationen zwischen Teamdynamik und Psychodynamik: Die Teamdynamik ermöglicht über Zugehörigkeitschancen dem psychischen System Bedürfnisbefriedigung zu Lasten der Einschränkung seiner Interaktionspartner, während das psychische System der Teamdynamik ermöglicht, komplexe Ziele zu bearbeiten, sofern vorausgesetzt ist, dass die Mitarbeitermotivation hinreichend Berücksichtigung findet.

Für eine Integration von Team- und Organisationsdynamik ist es erforderlich, dass die Organisation dem Team hinreichend spezifische Ziele setzt und gleichzeitig die nötigen Ressourcen bereitstellt. Das Team wiederum begrenzt die Organisation, indem es Autonomieräume bewahrt, um so die Organisation von Koordinationsbedarfen entlasten zu können

All das (und mehr) ist notwendig, soll es von Dauer sein, dass die Systemarten auf einander bezogen (= integriert) bleiben. Desintegration beginnt also immer dann, wenn obige Leistungen dem jeweiligen anderen System nicht mehr angeboten werden können.