Gegenwärtige Zukunft
Kaum ein Modus der Zeit beschäftigt in der aktuellen Welt Personen, Teams und Organisationen so sehr wie die gegenwärtige Zukunft: Dazu gehören Ziele, Pläne, Visionen, Strategien, Fortschritt u.a.m.! Die gegenwärtigen Vorstellungen einer (attraktiven) Zukunft sind Teil jeder Gegenwart. Ähnlich wie bei der gegenwärtigen Vergangenheit ist das, was attraktiv erscheint, sehr wandlungsfähig. Außerdem ist es vor allem abhängig davon, welche Zukünfte man sich vorstellen kann und in den Blick bekommt. Auch hier gibt es kein richtig und falsch: Man kann mit „Think big“ genauso scheitern wie mit „Small is beautiful!“.
Daher zeichnet sich jedes System – ob Person, Team oder Organisation – dadurch aus, dass es seinen ureigenen Umgang mit der gewünschten oder abgelehnten, erhofften oder befürchteten, avisierten oder zu vermeidenden, fixierten oder diffus gehaltenen Zukunft hat. Auch wie diese Zukünfte erzeugt werden, ist hoch bedeutsam: Durch Verlängerung der Vergangenheit, durch Projektion von Ängsten oder Besserungserwartungen, durch Wahrnehmen früher und schwacher Signale, durch Extrapolation, durch rationale Planungen, durch Tagträume oder diffuse Hoffnungen, durch Vermeidung von Unerwünschtem oder Erreichen-wollen von Erwünschtem, durch Neid und Eifersucht, durch Nachmachen von Erfolgreichem, durch Vorbilder und Übernahme von Vorgaben – die Möglichkeiten sind fast grenzenlos. Gerade weil es hier so viele Wahlmöglichkeiten gibt, bestehen viel Änderungsspielraum und Beratungsmöglichkeiten.