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Entscheidung und Oszillation

Wenn die These stimmt, dass es keine objektiven Kriterien gibt, um zwischen den Polen der Leitprozesse zu entscheiden, wird die Suche nach dem passenden Weg ein situatives Herantasten. Entscheidung zu den Leitunterscheidungen geschehen somit immer unter Sowohl-als auch – Bedingungen, unter dem Vorbehalt von Widersprüchen, angesichts von guten Gegenreden und untilgbaren Unsicherheiten.

Somit ist ein Oszillieren im Entscheidungsprozess oft unausweichlich. Entscheiden wird zum Weg, weniger zum Punkt. Ein Wechsel der Richtung wäre dann eher angezeigt, als problematisch. Zickzack könnte so ein Hinweis auf unerlässliche Suchbewegungen, die etwas eingrenzen, sein und weniger als Beweis von Inkompetenz gelten. Rede und Gegenrede würden sich normalisieren. Konflikt wäre Standard, absolute Überzeugungen die Ausnahme. Recht haben wäre unmöglich. Dialog unabdingbar. Das Erkennen von Gelegenheiten und von günstigen Zeitpunkten, das Vermehren von Alternativen, das Loslassen oder Ergreifen vom Möglichkeiten – all das wäre in den organisationalen Kompetenzen zu verankern. Diese Kompetenzen erwirbt das Personal nicht an den Hochschulen, sondern im Leben durch Reflexion von Erfahrungen.