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Einflussgefälle

Einfluss ist so gut wie immer eine asymmetrische Angelegenheit. Im Hinblick auf den Leitprozess Entscheidungsorientierung spielt das eine große Rolle. Ein Unternehmen, bei dem der Kunde kaufen muss, weil er keine Alternative hat, muss sich wenig nach den Kundenwünschen richten. Einfluss im Sinn von Macht hat immer das System, welches das andere weniger braucht (Autohersteller vs. Zulieferer). Der guten Gestaltung von Abhängigkeiten (= Motivation der Umwelten, auf die man angewiesen ist) und dem Erhalt von Unabhängigkeit (= Austauschbarkeit der Umwelten) kommt so für alle Systeme höchste Bedeutung zu. Oft stehen beide Notwendigkeiten in einem Spannungsverhältnis (Wer ist schon gerne austauschbar?). Diese Spannungs- und Abhängigkeitsverhältnisse sind der Anlass für spieltheoretische Forschung über Kooperation, Konkurrenz, Zirkularität und Win-Win-Strategien.

Besonders wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen „endlichen und unendlichen Spielen“. Alltagssprachlich: „Man sieht sich meist zweimal im Leben!“. Damit ist erfasst, dass das einseitige Ausnutzen von Einflussgefällen sich leicht rächen kann, wenn die Asymmetrie zu einem späteren Zeitpunkt andersherum auftritt.