Abschottung
„Dem Feind gibt man keinen Einfluss auf sich. Der Feind hat unrecht. Alles, was er sagt, dient seinen Zwecken und will mich manipulieren. Es ist falsch, ungerecht, vollkommen übertrieben, böswillig, gemein, verletzend, herabwürdigend. Das sieht doch jeder!“
Abschottung gegenüber dem „Feind“ ist ein unerlässlicher Teil eskalierender Konfliktdynamiken. Die Parteien wollen voneinander nichts hören und nichts wissen. Sie wollen nur, dass der andere anders wird. Der Konflikt etabliert sich über diese Abschottung, weil Abschottung die andere Partei zu vermehrten Anstrengungen animiert, Wirkung über verbale Attacken zu erzielen. Dies fördert und legitimiert die Abschottung.
Dabei ist auch hier der Hinweis gestattet: Diese Verbohrtheit in die eigenen Überzeugungen, wie der andere ist, ist nicht ein nur ein psychisches Phänomen, sondern ebenso ein soziales!! In Konflikten werden Menschen anders! Z.B. eben abgeschottet. Und zwar deshalb, weil sich das in der Konfliktkommunikation gut anfühlt. Man ist damit erfolgreich, weil man das Erwartungsmuster, das der Konflikt anträgt, bedient. Man benimmt sich gewissermassen „rollengerecht“. Die Musik spielt auf und man tanzt, wie der Takt es vorgibt.